Mönchengladbach – Zwanzig Minuten lang ist eine Halbzeit. Was ist das im Angesicht der Ewigkeit? Sind zwanzig Minuten lang – im Vergleich zu einer Stunde? Einem Tag, einer Woche, einem Monat? Zwanzig Minuten auf der einen Seite, ein halbes Jahr Vorbereitung auf der anderen Seite?
Am letzten Samstag im Mai ließen die U13-Wölfe nach zwanzig Minuten ihr Heulen über Odenkirchen erklingen, denn da hatten die tapferen Paladins aus dem bergischen Solingen ihre Waffen gestreckt und waren besiegt. Ein Saisonauftakt für das junge Wolfsrudel, wie ein Moment. So schnell zu Ende, wie begonnen – aber dennoch einer für die Ewigkeit.
Was war geschehen? Momentaufnahmen: Ankunft am Field, und statt zweier Spiele plötzlich nur mehr eines. Phoenix ist zum Federlassen erst gar nicht angetreten, so dass als Gegner des Wolfsrudels alleine die Paladins bleiben, die sich als neu aufgestelltes Team erst einmal einen Kampf auf Augenhöhe mit den Mülheim Shamrocks liefern. Viel Wille, weite Pässe, feine Sache. Glückwunsch, mit euch mögen die Gladbacher spielen.
In der Mittagssonne dann endlich der herbeigesehnte und von Jan-Malte markerschütternd eingebrüllte Kick Off. Start mit der Offense, und wie. Leopold unwiderstehlich mit einem Touchdown, den Leon dann auf die ersten acht Punkte maximiert. Retourkutsche, die Paladins begehren auf. Respekt, denn sie haben bereits zweimal zwanzig Minuten Höchstleistung in den Knochen.
Kassieren dann doch einen oben drauf – oder besser wieselflink unten durch alle doppelt so großen Gegner wie bei einem Slalom. Lennox. Ein Anschlusstreffer lässt zunächst auf sich warten, denn die U13 kann nicht nur rennen, sondern auch tacklen. Dann doch. Bestraft per Touchdown und Extrapunkt. Wieder Leon. Ok, Einen noch für die Gäste, sozusagen aufs Haus. Nur um schließlich mit einem weiteren Lauf von Lennox und den Zusatzpunkten durch abermals Leon den Halbzeit- und, wie es sich nun durch würdewahrende Aufgabe der Solinger herausstellt – auch den Gesamtsack zuzumachen. Nach zwanzig Minuten.
In zwanzig Minuten konnte man sich unter blauestem Himmel nicht nur einen attraktiven Sonnenbrand holen. In zwanzig Minuten konnten junge Wölfe sich und ihr Rudel auch zu Recht stolz machen und um einige Meter Richtung Universum wachsen.
Was dieses Nu im Vergleich zur Ewigkeit an diesem Tag schlussendlich ist? Ungefähr alles für den Nachwuchs des MG Wolfpack – und noch zwanzig Minuten mehr.