Ein Samstag wie aus einem üppigen Bilderbuch, in dem irgendetwas großes Buntes auf einer riesigen Wiese stattfindet. Viele Menschen, Lachen, Sonne, die sich durch ein paar schleierige Wolken brennt und alles strahlen lässt. Kinder in verschiedenfarbigen Rüstungen, fliegende Bälle. Rufe, jemand trötet, ein anderer rasselt, da sind sogar Gesänge! Es muss ein Seniorsmatch sein. Ein U10-Turnier? Ho! Hier werden Standards gesetzt für Stimmung in Stadien!
Kurz wars dunkel. Da hats geblitzt! Stimmen? Kommen von links und rechts und überall, keine Ahnung, was die so zu sagen haben …
Mit Sicherheit findet hier ein Fest statt, und es sind Gäste da, aus Troisdorf, aus Köln und aus Schiefbahn, mit denen wird gefeiert, wie eben nur beim Football gefeiert wird. Es ist laut. Es fliegen Grasbüschel, Fahnen, Kinder. Und schon in der ersten Hälfte, im ersten Spiel nach dieser unendlich langen Winterpause Touchdown Wolfpack!
Hochgehoben werden, sanft, wie Schweben, nicht sehr hoch und nicht sehr weit. Gedämpft ist es, eigentlich ganz angenehm. Weiter weg klatschen welche leise, es sind noch weiter weg auch Rufe zu hören…
Hin und her auf dem Platz, elf Jungwölfe, die teilweise das erste Mal genau da unterwegs sind, kämpfen, wie sie können, bringen Gegner zu Boden und bäumen sich auch. Unbeeindruckt, auch wenn jede Aktion mit zwei, drei anderen nicht zimperlich beantwortet wird. Tränen werden weggewischt und weiter. Wollen wollen. Wollen. Und dann irgendwie machen. So wird das gemacht.
Blaues Licht. Ist das hier Rambo III? Coach! Papa, Mama …
Und dann im zweiten Spiel ein kanonenartiger Knall, den wahrscheinlich ganz Odenkirchen hören konnte. Danach Stille. Dann Sirenen und wieder Stille. Keine Unsportlichkeit, sondern ein Unfall, wie er leider im Eifer des Gefechts auf dem Field passieren kann. Und trotzdem eine ganz andere Art von Gänsehaut, wenn ein U10er-Wolf plötzlich auf den Halmen liegt, statt Spielern Sanitäter über das Spielfeld rennen und schließlich aus Elfen Zehn werden, weil der Quarterback eine Nacht Krankenhaus-all in
braucht. Starre, Stirne in Falten geworfen, schlicht und ergreifend schöne, nicht-schöne Scheiße.
Nicht mein Zimmer, aber grundsätzlich ok. Überall weiß, und es piepst wie auf einer dumpfen Technoparty. Bisschen schlummern und das alles nochmal durchträumen. Vielleicht in der Version, in der ein zweiter Touchdown gelingt. Und ein dritter. Und ein …
Und auf einmal kommen sie wieder auf den Platz. Einig, dass es für den verletzten QB genauso sein soll. Nervös, durchaus eingeschüchtert von Donnerschlägen, Blaulicht und Rumhantiere mit Scheren, Tragen und dem Manweißesnicht, aber absolut sicher, es für das Pack und jeden einzelnen Wolf dennoch nochmals probieren zu wollen. Mut ist, sich der Angst zu stellen. Teamgeist ist, den gemeinsam aufzubieten. Alle Tröter, Rassler und Sänger bitte jetzt zusammen: RESPEKT DIESEN KINDERN! Mindestens so viel davon wie dafür, dann das Spiel zu beenden und sich all das tröstend und aufmunternd abzuholen, wofür man immerhin erst U10 ist.
Hallo, liebes Team! Mir gehts schon viel besser. Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder. Ich finde es trotzdem sehr gut, dass ihr weitergespielt habt, auch wenn euer QB im Krankenhaus liegt. Dass ihr trotzdem immer noch weitergekämpft habt.
Danke allen Gästen und all den guten Wünschen und dem Anerkennen der Leistung und Haltung der jüngsten Wölfe!
Und natürlich den Helfern!
Und jedem Verletzten stets gute Genesung und dann Erinnern, bei allem großen Einsatz
und Engagement immer auch gut auf sich selbst aufzupassen.